30.03.2009
SVKO 02/2009
2. Bundesliga West

SG Porz-SV Koblenz 5,5:2,5

Der Traum ist aus!

Mit einer würdevollen Niederlage beim Branchenprimus hat sich unsere Mannschaft aus dem illustren Feld der 2. Bundesliga verabschiedet. Die erhoffte Schützenhilfe des SC Hansa Dortmund im Fernduell gegen den SV Hofheim blieb aus, so dass wir letztendlich als bester Absteiger die Klasse verlassen müssen. Oberstes Ziel unserer Kölnreise lautete Schadensbegrenzung, da uns neben Hofheim auch die SK Münster an den Fersen haftete. So staunten wir nicht schlecht, als wir nach drei Stunden überraschend mit 2:0 in Front lagen. FM Dr. Thomas Bohn konnte als einziger ELO-Favorit mit Schwarz den unharmonischen Aufbau seines Gegners im klassischen Franzosen mit doppeltem Bauerngewinn bestrafen. Dieser gab daraufhin in trostloser Lage auf. Die Sensation gelang wenig später FM Michael Hammes mit seinem Schwarzsieg gegen GM Rafael Waganjan. Michael hatte am Königsflügel ein wenig spekulativ eine Figur für zwei Bauern geopfert. Bei richtiger Fortsetzung der armenischen Legende wäre Michaels Kompensation zu bezweifeln gewesen. Bei dem Versuch eines Generalabtausches übersah Waganjan allerdings einen Springerrückzug, der ihn die Dame kostete und bald darauf eine weitere Figur, wonach er die Partie aufgab. Leider war unsere Führung nur von kurzer Dauer, da FM Jürgen Kaufeld Und FM Lutz Fritsche ihre Schwarzpartien gegen die Großmeister Rotstein und van den Doel verloren. Jürgen hatte fortdauernd mit seiner Bauernschwäche auf c6 zu kämpfen, und Lutz, um taktische Kniffe ansonsten nie verlegen, ließ nach Figurenverlust mögliche Komplikationen aus. Kurz darauf gelang FM Aleksej Litwak an Brett 1 ein weiterer Achtungserfolg gegen einen starken Gegner, GM Christopher Lutz. In den verbleibenden drei Partien führten unsere Spieler zwar die weißen Steine, doch lediglich die Position von IM Dario Doncevic ließ noch ein Remis erhoffen. Gegen eine weitere Schachlegende - GM Jan Timman - ließ Dario im Leichtfigurenendspiel im 39. Zug leider das Blättchen fallen. Marc Repplinger spielte gegen IM Jakob Balcerak lange gut mit, vergaloppierte sich aber mit seinem Springer und bestritt das Endspiel quasi mit einer Figur weniger. Am längsten wehrte sich Volker Schlick, doch zwei Minusbauern im Schwerfigurenendspiel erwiesen sich auf Dauer als zuviel. Angesichts der vom Papier her haushohen Überlegenheit haben wir uns jedoch gut aus der Affäre gezogen. Nun war klar, dass wir von SK Münster nichts mehr zu befürchten hatten. Unsere mitgereisten Fans hatten von Beginn an ihre Transistorradios auf Hofheimer Frequenz eingestellt, bis von dort die Hiobsbotschaft des Sieges der Heimmannschaft gemeldet wurde. Fazit: Trotz des Abstieges verlassen wir erhobenen Hauptes die Liga. Gegen die meisten Gegner konnten wir gut mithalten, was sich auch in manchen Einzelergebnissen unserer Spieler niederschlägt. Unsere FM-Neuzugänge Aleksej und Jürgen haben sich hervorragend integriert und auch so manchen wichtigen Punkt beisteuern können. In der kommenden Oberliga-Saison greifen wir wieder an, um im Herbst nächsten Jahres ins Profischach zurückzukehren. ... [weiter]