08.10.2012
NATO-MM 2012
NATO Schachmeisterschaft 2012

Deutschland holt Knut zurück

Vom 01. bis zum 05. Oktober fand in Brest in der Bretagne die 23. NATO Schachmeisterschaft statt. Dieses Turnier wird als siebenrundiges Einzelturnier mit Mannschaftswertung ausgetragen. Jede Mannschaft besteht dabei aus sechs Spielern, von denen die besten vier Spieler in die Mannschaftswertung genommen werden. In diesem Jahr war für das deutsche Team neben IM Lorenz Drabke (Solingen), FM Mark Helbig (Köln), Oliver Nill (Hainstadt), Guido Schott (Hennef), Franz Sirch (Mindelheim) sowie den Teamchefs Karl Koopmeiners (Bad Godesberg) und Michael Cohnen (Troisdorf) erstmals Uli Bohn von unserem Verein mit am Start.
Gemäß der Startrangliste galt Deutschland als Favorit. Die ersten Runden zeigten allerdings bereits, dass der Gewinn der Mannschaftswertung alles andere als ein Spaziergang werden wird. Im Gegenteil: Das deutsche Team lag bis zur letzten Runde stets hinter dem stark aufspielenden polnischen Team und zu diesem Zeitpunkt gleichauf mit den Mannschaften von Dänemark und Frankreich. Die letzte Runde musste also die Entscheidung bringen. Dabei konnte Lorenz Drabke im direkten Vergleich einen wichtigen Sieg über einen polnischen Spieler erringen und mit 6 Punkten -nur aufgrund der schlechteren Feinwertung- einen sehr guten zweiten Platz in der Einzelwertung erreichen. Durch ein Remis in der letzten Runde kamen Oliver Nill und Mark Helbig auf 4,5 Punkte. Etwas enttäuschend ereichten Uli Bohn, Franz Sirch und Guido Schott vier Zähler. Die somit erspielten 19 Punkte in der Mannschaftswertung (6 + 4,5 + 4,5 + 4) wurden ebenso auch von Polen und Frankreich erzielt. In Folge dessen musste die Buchholzwertung über den ersten Platz in der Mannschaftswertung entscheiden. Aber auch hier kamen Polen und Deutschland auf die gleiche Punktzahl, lediglich Frankreich blieb einen halben Zähler zurück. Erst die zweite Feinwertung entschied dann schließlich zugunsten der deutschen Equipe.
Der Wanderpokal, eine etwa fünf Kilogramm schwere Bronzestatue eines dänischen Königs aus dem 11. Jahrhundert, der von den deutschen Spielern liebevoll 'Knut' getauft wurde, konnte also wieder 'zurück erobert werden': Nachdem 'Knut' in den vergangenen Jahren bereits öfter von Deutschland gewonnen wurde, war er 2011 an die Türkei gegangen.
Bleibt noch zu ergänzen, dass der Belgier Fabrice Wantiez mit 6 Punkten recht souverän -wenn auch letztlich nur aufgrund der besseren Buchholzwertung gegenüber Lorenz- die Einzelwertung gewinnen konnte. Er spielt im übrigen auch in der 2. Bundesliga West, dort für das Aachener Team, mit dem sich unsere I. Mannschaft in dieser Saison messen muss.
Insgesamt war die NATO Meisterschaft 2012 eine hervorragend organisierte Veranstaltung. Im kommenden Jahr muss das deutsche Team in Warschau 'Knut' dann wieder verteidigen. ... [weiter]