30.11.2017
3. Mannschaft 10/2015
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SV Koblenz 03/25 III – SV Turm Lahnstein 3,5 - 4,5

Unnötige Niederlage im Lokalderby
Am vergangenen Sonntag, dem 26.11.17, empfingen wir zu Hause den SV Turm Lahnstein. Bereits der Start in den Kampf verlief alles andere als optimal: Um kurz vor 10 Uhr war unser Team bereits vollzählig erschienen und harrte der Gäste, die aber nicht kamen. Ein Blick in das Turnierheft gegen 10:20 Uhr verriet dem Berichterstatter und Mannschaftsführer dann, dass Lahnstein vor der Saison bereits alle seine Spiele auf 11 Uhr verlegt hatte! Das war der erste Tiefschlag für die notorischen Langschläfer in unserem Team.

Als wir dann pünktlich um 11 Uhr begannen entwickelten sich die Partien zunächst recht positiv:

An Brett eins konnte Neil Stewart mit Schwarz ein Opfer von zwei Leichtfiguren gegen Turm und Bauer anbringen, dass aber zusätzlich auch die Königstellung des Gegners lüftete und auch dessen Entwicklung etwas durcheinander brachte.

An Brett zwei hatte Ulrich Bohn nach 15 Zügen ein strategisches Figurenopfer angebracht, wodurch er seinen Turm mit Schach auf die gegnerische Grundreihe bringen und somit die Entwicklung von Turm und Springer am Königsflügel des Gegners mittelfristig verhindern konnte. Auch drohte er langfristig durch Gewinn des gegnerischen b-Bauerns sich ein verbundenes Freibauernpärchem am Damenflügel zu verschaffen.

Somit hatten wir an den beiden ersten Brettern bereits nach gut einer Stunde leichten Vorteil.

An Brett drei war Christian Marquardt leicht in die Defensive geraten, da nach Abtausch der Damen auf d8 sein König in der Brettmitte verweilen musste.

Vielleicht minimalen Vorteil hatte Thomas Reißig an Brett vier, der aber wohl nur temporär war.

An Brett fünf besaß der Gegner von Hans Schwertel mehr Raum aber dafür, wie nicht anders zu erwarten bereits deutlich weniger Zeit.

Leichter Vorteil auch aufgrund der besseren Bauernstruktur bei Uli Büscher an sechs. An Brett sieben hatte Hans-Jürgen Preker mit Schwarz eine für ihn recht angenehme Variante auf dem Brett, aber zu diesem Zeitpunkt war die Lage noch unklar.

An Brett acht stand Günter Neyer maximal unklar in sehr scharfer Stellung mit gegenseitigen Angriffsideen.

Sehr schnell konnte dann Ulrich seine Partie für sich entscheiden. Seine Vorteile konnte er, wie bereits früh abzusehen war, auch wirklich umsetzen. Als die verbundenen b- und c-Freibauern auf seinen Gegner zustürzten, gab dieser sich frühzeitig geschlagen.

Bald danach endete die Partie von Hans friedlich. In Anbetracht seiner schlechten Zeit zog sein Gegner in besserer Stellung eine Remisofferte vor, die Hans annahm.

Danach folgte ein Remis von Christian, nachdem sein Gegner seinen Vorteil nicht ummünzen konnte und sich stattdessen in ein Dauerschach flüchtete.

Die Partie von Günter wurde immer undurchsichtiger, auf beiden Seiten stand verschiedenes Material 'en prise', zusätzlich bestanden aber auch Mattdrohungen gegen Günters Monarchen. Insofern hatte der Berichterstatter kein gutes Gefühl. Als Günter dann auch noch in Zeitnot geriet, wurde diese Vorahnung bestätigt, und Günter musste sich trotz seiner vier Bauern für einen Turm geschlagen geben. Damit stand es 2 - 2 Unentschieden.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Neil seinen Vorteil ausbauen können, und das entstandene Endspiel Dame gegen Turm und Springer war wohl für ihn gewonnen.

Und auch Uli hatte nunmehr eine recht vorteilhafte bis klar bessere Stellung erlangt. Hans-Jürgen hatte sich nach Irrungen und Wirrungen ebenfalls aus einer schlechten Stellung eine leicht bessere Stellung erarbeiten können. Das bei Thomas entstandene Endspiel war zu diesem Zeitpunkt noch deutlich in der Remisbreite, da seine Türme das verbundene Freibauernpaar seines Gegners sicher blockierten. Nach gut drei Stunden sah daher alles nach einem Sieg für uns aus.

Dann aber 'misshandelte' Thomas sein Doppelturmendspiel, indem er den gegnerischen Turm mit Tempogewinn auf seiner zweiten Reihe eindringen ließ, wonach dieser deutlichen Vorteil besaß.

Und auch Hans-Jürgen - obwohl mittlerweile mit Mehrbauer - stand plötzlich sehr kritisch. Er hatte seiner jungen Gegnerin zu gute Angriffsmöglichkeiten mit Dame Turm und Läufer gegen seinen König überlassen. Dies führte dann auch in der Tat recht bald zum Verlust durch Matt.

Leider hatte auch Uli seinen Vorteil im Damenendspiel verspielt, so dass er nunmehr sogar mit dem Rücken zur Wand kämpfen musste, bevor er schließlich aber doch den Remishafen erreichte. Bei Thomas war die Situation kurzfristig noch einmal unklar geworden, da er zwischenzeitlich Mattdrohungen gegen den feindlichen König aufstellen konnte. Als er diese Drohungen aber nicht konsequent genug verfolgte, brach seine Stellung wie ein Kartenhaus zusammen. Damit hatten wir den Kampf beim Stand von 2,5 - 4,5 bereits verloren.

Als Letzter kämpfte Neil dann noch seinen Gegner in einem spannenden Endspiel nieder, so dass der Endstand 3,5 - 4,5 gegen uns lautete.

Schade, dass wir in diesem Kampf unsere durchaus sehr guten Chancen nicht nutzen konnten gegen den Lokalrivalen aus Lahnstein, der in unserer Liga als recht stark einzuschätzen ist.

Es gab so viele interessante und spannende Partien in diesem Kampf, dass wir trotz einstündiger Wartezeit zu Beginn des Kampfes noch bis nach 18 Uhr analysierten. Danach sind wir dann unterstützt durch Andre, der von seinem Einsatz in der Zweiten mittlerweile zurückgekehrt war, zum Griechen aufgebrochen - getreu dem Motto "Wer schlecht spielt, soll wenigstens gut essen". [UB] ... [weiter]