18.10.2019
3. Mannschaft 10/2015
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SV Koblenz 03/25 III – Turm Lahnstein 4,5 - 3,5

Minimalisten-Sieg
Am 6.10.2019 stand in der 2. Runde der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord ein Heimspiel der 3. Mannschaft des SV Koblenz 03/25 gegen Turm Lahnstein I an. Die Begegnung stand zunächst unter keinem guten Stern, da der Mannschaftsführer am Vortag spät abends mit einer krankheitsbedingten Absage konfrontiert wurde und er ohnehin wiederum auf 2 Ersatzspieler aus unserer Vierten hatte zurückgreifen müssen. Aber wie bereits im ersten Kampf gegen Wittlich sollten es gerade wieder diese Spieler sein, die einen entscheidenden Beitrag zum Gesamterfolg des Teams beitrugen.
Nachdem wir unser erstes Brett kampflos gestellt hatten, zeigte sich schnell, dass auch die Türmer von der Lahn-Mündung ihre Reihen nicht komplett hatten schließen können. Brett 4 blieb unbesetzt. Durch den kampflosen Ausgleich von Paul Plum stand es somit zunächst wieder pari.
Nach einer ruhigen katalanischen Partie folgte ein Remis von Dominik Freimuth, in der sich Schwarz zwar einen Doppel-Mehrbauern am Damenflügel erspielt aber Weiß dafür einen deutlichen Raumvorteil und Initiative überlassen hatte. Die Partie wird damit in der Waage gewesen sein, was Dominik auch veranlasste, um den 30. Zug auf das Remis-Angebot seines Gegners einzugehen. Dominik hat bei seinem ersten Einsatz für den SV-Koblenz einen solide Partie gespielt.
Anschließend konnten wir durch einen überzeugenden Sieg von Kay Schönberger gegen den starken B. Murati in Führung gehen. In der Sämischvariante des Nimzoinders war der Gegner derart auf den Gewinn des halben c-Doppelbauern fixiert, dass er durch ungünstige Aufstellung der Figuren auf dem Damenflügel geradewegs in einen Figurenverlust hineinlief – den er sich auch gar nicht mehr zeigen lassen wollte – Aufgabe im 18. Zug!
Marco Moors kam in einem klassischen abgelehnten Damengambit (Cambridge-Springs-System) nach einigen wenig ambitionierten Zügen seines Gegners rasch zum Ausgleich. Aber auch Marco spielte in der Folge etwas sorglos, so dass er langfristig auf dem Damenflügel vermutlich unter Druck geraten wäre. Marco hätte zwar dafür die Option auf einen Angriff auf dem Königsflügel gehabt, da ihm dies jedoch zu unklar war und wir zu dem Zeitpunkt noch vorne lagen, hat er sich auf seinen Vorschlag hin mit seinem Gegner auf eine Punkteteilung geeinigt.
Der Berichterstatter hatte sich mit Schwarz spielend mit einer seltenen, riskanten Caro-Kann-Variante auseinanderzusetzen. Die spätere Analyse der Eröffnungsphase zeigte, dass beide Seiten einige Male nur die zweit- oder drittbesten Züge gewählt haben. Da Uli die ihm nicht bekannten Stellungsbilder nicht in der Gänze beurteilen konnte, hat er sich zu oft für den vorsichtigeren Zug entschieden. Dies ließ seinem Gegner zu viel Zeit, sich zu sortieren. Die direkte Öffnung der Stellung mit Druck auf den gegnerischen König wäre der richtige Weg gewesen. Nach dem Tausch der Damen hatte Uli keine Dynamik mehr in der Stellung, was ihn einen Bauern und letztlich die Partie kostete.
Andre Peiter war als Schwarzspielendem in der Englischen Eröffnung eine Ungenauigkeit unterlaufen, weshalb er die ganze Partie unter Druck stand und zahlreiche Drohungen abwehren musste. Nach dem Verlust eines Bauern bekam Andre kurz vor der Zeitkontrolle Gegenspiel am Königsflügel mit der Möglichkeit, in ein Remis-Endspiel abzuwickeln, was ihm auch im 45. Zug gelang. Andre hat sich vorbildlich verteidigt, womit er uns den Weg zu dem knappen Mannschaftssieg ebnete.
Den musste dann mal wieder unser Filius, Elias Höfer, klarmachen. Elias kam zwar gut aus der Eröffnung, konnte dann aber keinen klaren Plan für das Mittelspiel finden. Dieses war von dem Abtausch der Leichtfiguren, der Türme und mehrerer Bauern geprägt. Dabei gelang es Elias, sich am Damenflügel zwei verbundene Freibauern zu schaffen, die mit Unterstützung der Dame eigentlich nicht mehr aufzuhalten waren. Elias lies es aber zu, dass die gegnerische Dame seinem offenen König gefährlich nahe kam, womit die Partie in einem Dauerschach zu enden drohte. Elias fand jedoch noch eine Möglichkeit, seinen König zu schützen und einen Bauern in einen Dame zu verwandeln, womit die Partie gewonnen war.
Mit diesem Sieg haben wir uns einen guten 4. Platz in der oberen Tabellenhälfte erspielt. [UBü] ... [weiter]