16.12.2019
1. Mannschaft 12/2019
2. Bundesliga West

SV Koblenz – Düsseldorfer SK 2,5 - 5,5

Rheinisches Duell findet klaren Sieger
Die erste Mannschaft empfing zum Jahresabschluss mit dem Düsseldorfer SK ein Team, das mit Fug und Recht zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt werden kann. Gleich mit drei Großmeistern waren die Rheinländer ins Simonis angereist, darunter die Schachlegende Jan Timman. Der Niederländer war 1982 die Nummer Zwei der Weltrangliste – hinter einem gewissen Anatoly Karpow. Mittlerweile ist Timman etwas in die Jahre gekommen. Heute ist der 67-Jährige Chefredakteur der Fachzeitschrift „New in chess“ und wird gerne als Experte und Kommentator bei Partien um die WM-Krone hinzugezogen. Vom aktiven Schach hat sich Timman dennoch nicht gänzlich zurückgezogen. Das bekam Michael Schenderowitsch am vergangenen Sonntag an Brett 1 zu spüren. Timman hatte die Partie mit den weißen Steinen tief positionell angelegt. Nach frühzeitigem Damentausch entstand ein Endspiel, in dem Weiß zwar über zwei Mehrbauern verfügte, deren Wert sich allerdings in Grenzen hielt, da es sich um einen isolierten Doppelbauern auf der b-Linie handelte. Mit sehr viel Geschick verstand es Michael, die folgenden Gewinnversuche Timmans zu blocken. Am Ende einigten sich beide Spieler auf Remis – ein erfreuliches Resultat für Michael.

Timman gegen Schenderowitsch
Schachlegende Jan Timman mit Weiß an Brett 1.
An Brett 2 setzte Lutz Fritsche seine sensationelle Saison einfach fort. Gegen Großmeister Alexander Berelowitsch hatte er einige Angriffsmöglichkeiten am Königsflügel kreiert. Nachdem Lutz mit Mattmotiven handfeste Drohungen aufgestellt hatte, brach die schwarze Stellung schnell zusammen – bereits der dritte Sieg im vierten Spiel bei einem Remis für unseren Topscorer.
An Brett 3 traf Michael Hammes auf den dritten Großmeister in den Reihen der Gäste. Bei heterogenen Rochaden kam der Düsseldorfer Andrey Orlov zum Angriff auf Michaels König, dessen Stellung am Damenflügel sich als anfällig entpuppte. Nach zwei Siegen und einem Remis war dies seine erste Niederlage in der laufenden Saison.
An Brett 4 kam Dario Doncevic zu seinem Saisondebüt. Unser Mannschaftsführer verbrauchte im Mittelspiel immens viel Bedenkzeit, was dazu führte, dass er die notwendigen 40 Züge vor der Zeitkontrolle nicht bewerkstelligt bekam und somit verlor.
An Brett 5 hatte Marc Repplinger als Schwarzer eine Endspielstellung mit vielen Doppelbauern, die sein Gegner mit geduldigem Spiel zum Gewinn führte. Derweil konnte Neil Stewart an Tisch 6 ein Damenendspiel trotz Minusbauern remis halten, da der gegnerische König kein sicheres Versteck finden konnte, um den Schachgeboten der weißen Dame zu entkommen.
An Brett 7 versuchte Alex Steinacker nach Bauernverlust die Partie in taktische Fahrwasser zu lenken. Dieser Schuss ging allerdings nach hinten los. Ein versöhnliches Remis steuerte hingegen Thomas Bohn an Brett 8 bei, der in seiner geliebten Bird-Eröffnung auf einen gut vorbereiteten Gegner traf, sodass hier beide Seiten keine Vorteile erzielen konnten.
Fazit: Gegen einen starken Gegner hat sich unsere Amateurtruppe gut aus der Affäre gezogen. Mit dieser Niederlage musste man ja grundsätzlich rechnen. Mitte Januar wartet mit dem SK Siegburg der nächste Titelaspirant auf den SV. Als momentaner Tabellenfünfter sind wir derzeit voll im Soll. [ATG] ... [weiter]