
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord
SV Koblenz 03/25 III – VfR-SC Koblenz 2,5 - 5,5
Klare Niederlage im DerbyAm 16.02.2020 konnten wir die Schachfreunde von der Karthause zum letzten Mannschaftskampf in unserer langjährigen Spielstätte, Hotel Simonis, zur 7. Runde in der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord begrüßen.
Schon bei der Mannschaftsaufstellung wurde klar, dass sich unser Stadtrivale für diesen Spieltag was vorgenommen hatte. Bis auf Brett 2 traten die Karthäuser quasi in Bestbesetzung an, was dazu führte, dass wir an 7 der 8 Bretter die nominell niedrigere Wertungszahl hatten.
Hans konnte sich durch die Investition von 3 Bauern eine offene Linie schaffen und einen starken Angriff initiieren. Sein Gegner verstand es jedoch, sich geschickt zu verteidigen und abzutauschen. Mit jedem Offizier, der das Brett verließ, wurden die Mehrbauern stärker. Den optimal durch einen Turm unterstützten, verbundenen Freibauern konnte Hans trotz zwischenzeitlichem Läufergewinn nichts mehr entgegensetzen.
An Brett 8 führte Dr. Marco Moors die schwarzen Steine. Aus einer geschlossenen Eröffnung heraus entwickelte sich ein ausgeglichenes Mittelspiel mit vermutlich mehr optischem als realem Stellungsvorteil für Marco. Nachdem Marco einen Damentausch nicht mehr vermeiden konnte, bot ihm sein Gegner eine Punkteteilung an, was Marco dann auch akzeptierte.
Am Spitzenbrett hatte es Thomas Reißig mit Schwarz spielend mit einem fast 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner zu tun. Schon in der Eröffnung hatte Thomas eine etwas gedrückte Stellung mit einem „Loch“ auf c5. Als sein Gegner im weiteren Partieverlauf Thomas' Königsstellung mit einem Qualitätsopfer aufbrach, war die Stellung für Thomas nicht mehr zu halten.
Damit stand es schon 2,5 zu 0,5 gegen uns und die noch laufenden Partien sahen ausgeglichen bis schlechter für uns aus.
Andre Peiter spielte an Brett 3 mit Weiß eine ruhige Partie. Andres Gegner hatte beim Übergang von der Eröffnung zum Mittelspiel die Möglichkeit, den a-Bauern zu gewinnen, was aber zu unklarem Spiel und Kompensation für Andre geführt hätte. Danach verflachte die Partie zusehends. Schließlich nahm Andre das Remisangebot seines Gegners an.
Nach einer ruhigen Eröffnung ging es in Paul Plums Partie in ein interessantes Mittelspiel über, für welches Pauls Gegner viel Zeit investierte. Als Pauls Gegenüber in Zeitnot geriet und einen Zentrumsbauern zum Abtausch anbot, hätte Paul bei richtiger Zugfolge die Möglichkeit gehabt, in deutlichen Vorteil zu kommen. Leider entschied sich unser Youngster, den Bauern mit der falschen Figur zu schlagen. In der Folge genehmigte sich dann Paul einen Fehlgriff, welchen er mit Caissas Beistand aber noch in ein remisverdächtiges Damenendspiel überführen konnte. Pauls weitere Gewinnversuche beendete sein Gegner aufgrund Pauls offener Königsstellung mit einem Dauerschach, was zu einer insgesamt gerechten Punkteteilung führte.
Adrian Krywjak hatte nach der Eröffnung einen Bauern gegeben, um durch die Besetzung der d-Linie und das bessere Figurenspiel die Initiative zu ergreifen. Da sich Adrian im weiteren Verlauf jedoch unsicher war, ob diese Initiative ausreichen würde, um das Endspiel zu gewinnen, hat er seinem Gegner, der in leichter Zeitnot war, Remis angeboten, was dieser auch annahm.
An Brett 4 spielte Kay Schönberger gegen den amtierenden Stadtmeister Dimitri Konstantinowskij. Kurz nach der Eröffnung stellte Kay einen Bauern ein, den der Gegner wenige Züge später in doppelter Ausfertigung wieder zurückgab. Der Mehrbauer hielt wiederum nicht lange und ging nach einer ungünstigen Abwicklung ins Damenendspiel wieder verloren. Unglücklicherweise bot Kay danach den Damentausch an, ohne geprüft zu haben, dass das nun entstandene Bauernendspiel verloren ist – ein weiterer Punkt für unsere Gegner.
Der Berichterstatter spielte an Brett 3 gegen eine starke Jugendspielerin der Karthäuser, die nach der Eröffnung mit einem von einem Springer unterstützten Damenausfall Ulis Königsstellung ins Visier nahm. Uli konnte diese Initiative parieren und anschließend eine Qualität gewinnen. In der Folge zeigte sich, dass es mitunter schwierig ist, einen eigentlich deutlichen materiellen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Die geschlossene Stellung und das starke Läuferpaar erschwerten es Ulis Schwerfiguren, ihre Kraft zu entfalten. Nachdem sich Uli entschieden hatte, mit einem Bauernopfer die Stellung für die Türme zu öffnen, ergab sich eine Stellung, die Uli wohl nur noch theoretische Gewinnchancen bot. Da der Mannschaftskampf entschieden war und die anderen Spieler ihre Partien beendet hatten, einigte Uli sich mit seiner Gegnerin auf eine Punkteteilung.
Nach dieser Niederlage stehen wir mit 7 Punkten im Mittelfeld auf einem trügerischen 5. Platz, da zwischen Tabellenplatz 2 und dem Abstiegsplatz 9 nur 2 Punkte liegen. Da noch 2 Runden zu spielen sind, bleibt es interessant; Grund zum Zurücklehnen gibt es jedenfalls noch nicht. [UBü] ... [weiter]