26.10.2021
NATO-MM 2021
Die deutsche Mannschaft (v.l.n.r.): Ulrich Bohn, FM Robert Stein, Tobias Jacob, Oliver Nill, Karl Koopmeiners, Guido Schott, Hans-Christoph Andersen, Wilhelm Jauk, FM Mark Helbig
© Belgien Orga Team
NATO-Schachmeisterschaft 2021

Knut in Zeiten von Corona

Die diesjährige 31. NATO Schach Meisterschaft wurde in Belgien – Corona-bedingt um ein Jahr verschoben – vom 10. bis 16. Oktober in dem an der Nordsee gelegenen Blankenberge ausgetragen.
Trotz sicherlich bei dem ein oder anderen bestehender „Corona Bedenken“ nahmen insgesamt 98 Spieler aus 15 Ländern teil. Das Turnier wird als siebenrundiges Einzelturnier mit Mannschaftswertung ausgetragen. Je Nation können acht Spieler gemeldet werden, von denen sechs im nationalen Team antreten und zwei Spieler auf NATO Teams verteilt werden. Je Team werden die besten vier Spieler in der Einzelwertung für die Mannschaftswertung berücksichtigt. Das siegreiche Team erhält als Wandertrophäe eine bronzene Skulptur des mittelalterlichen Königs Knut (ca. 995 – 1035). Dieser hat vor 1000 Jahren in seinem Reich, zu dem Dänemark, Norwegen und auch England gehörten, das Schachspiel verbreitet.

Das Team der Bundeswehr konnte in 2019 in Berlin König Knut erringen und ging neben den Mannschaften aus Polen und Griechenland als leichter Favorit an den Start. Konnte doch neben den erfahrenen Spielern insbesondere mit FM Robert Stein ein junger, starker Spieler gemeldet werden, der in der Spielerliste auch gleich an Nummer eins gesetzt war.
In der Finalrunde fehlte Deutschland dann aber die Fortune und das nötige Geschick, so dass Polen die Mannschaftswertung verdient mit einem halben Punkt Vorsprung vor Griechenland und zwei Punkten vor Deutschland gewinnen konnte.
Das Ergebnis der deutschen Mannschaft ist mit dem dritten Platz eines der schlechtesten in den vergangenen Jahrzehnten. So wurde das Team allein in den vergangenen zwanzig Meisterschaften insgesamt sechzehnmal Sieger und viermal Zweiter.

Erfreulich aus deutscher Sicht war der zweite Platz von FM Robert Stein in der Einzelwertung. Er führte durchgängig das Turnier an und wurde erst in der letzten Runde von Lukas Stauskas aus Litauen abgefangen, der das Turnier mit 6 Punkten und somit einem halben Punkt Vorsprung gewinnen konnte. Neben FM Robert Stein folgten ebenso mit 5,5 Punkten FM Finn Pedersen (DEN), CM Alexandros Papasimakopoulos (GRE), Marcin Pietruszewski und Mateusz Sypien (beide POL).
Robert Stein
FM Robert Stein gegen Gordon Randall (USA)
© Ulrich Bohn
Die Platzierungen der deutschen Spieler im Einzelnen:

FM Robert Stein, G 1871 Löberitz (5,5 Punkte / 2. Platz)
Hans-Christoph Andersen, Schachfreunde Rodenkirchen (5 / 8.)
FM Mark Helbig, Klub Kölner Schachfreunde 1967 (4,5 / 19.)
Ulrich Bohn, Schachverein 03/25 Koblenz (4 / 27.)
Wilhelm Jauk, SG Oberschöneweide (4 / 28.)
Guido Schott, Schachverein Hennef 1927 (4 / 35.)
Tobias Jacob, Schachclub Unterhaching (4 / 39.)
Oliver Nill, vereinslos (4 / 43.)
Karl Koopmeiners (LTM), 1. Schach-Klub Troisdorf (3,5 / 47.)

Das Turnier hatte insofern einen weiteren bitteren Nachgeschmack, nicht nur für das deutsche Team, da im Nachhinein mehr als dreißig der knapp 100 Teilnehmer positiv auf COVID 19 getestet wurden.

Ein umfangreicherer Bericht zu dem Turnier und auch dem anschließenden Blitzturnier ist zu finden unter: https://de.chessbase.com/post/polnische-mannschaft-gewinnt-nato-schachmeisterschaft

Alle Informationen zu Paarungen und Platzierungen der 31. NATO Schachmeisterschaft können auf der Internetseite https://militarychess.be/ncc-2021/tournament/ eingesehen werden. [UB] ... [weiter]