
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord
SV Koblenz 03/25 III – SF Nickenich 5,5 - 1,5
Erfolgreicher Start der Dritten in die neue SaisonAm Sonntag, dem 31.10.2021, war es soweit. Die lange Corona-Pause hatte ein Ende. Die Saison 2021/2022 der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord wurde mit einem Heimspiel der dritten Mannschaft des SV Koblenz 03/25 gegen Nickenich eröffnet.
Die Struktur der Mannschaft hat sich über die Pandemiepause im Wesentlichen nicht verändert. An den Brettern 1 und 2 werden die 2 Bundesligaspieler FM Neil Stewart und IM Dario Doncevic das Team des Öfteren unterstützen. Der Mittelteil der Mannschaft besteht aus bewährten und erfahrenen Stammpielern; mit den 2 neuen Jugendlichen, Niclas von Rhöneck und Jonas Marquardt, wurde der Kader deutlich verjüngt.
So war es mit Niclas auch einer der Youngster, der den ersten vollen Punkt für das Team einheimsen konnte. Niclas widerlegte die von seinem Gegner gewählte Eröffnung, in dem er die den gegnerischen König schützende Bauernstruktur aufbrechen und in der Folge einen starken Angriff auf den Königsflügel einleiten konnte. Niclas stellte sodann Drohung nach Drohung auf, wodurch er eine Qualität gewinnen konnte. Nach einem weiteren Bauerngewinn streckte Niclas Gegner die Waffen. Mit dieser toll geführten Angriffspartie debütierte Niclas nach Maß in der spielstarken Landesliga.
Auf Andre Peiters Brett hatte sich eine geschlossene Stellung mit einer verschachtelten Bauernstruktur herausgebildet. Die festgefahrene Struktur ließ letztlich beidseitig keine spielentscheidenden Aktivitäten mehr zu. Eine Öffnung der Stellung wäre nur unter Inkaufnahme eines unwägbaren Ausgangs möglich gewesen. Auch konnte Andre zu dem Zeitpunkt schon absehen, dass der Mannschaftskampf in jedem Fall zugunsten seiner Mannschaft ausgehen würde. Da er kein unkontrolliertes Risiko eingehen wollte, einigte er sich mit seinem Kontahenten auf eine Punkteteilung.
Kay Schönberger hat am Nachbarbrett eine ähnlich geschlossene Stellung wie Andre. Den Unterschied machte jedoch ein Aufbruchshebel am Königsflügel, den Kay auch effektiv nutzte. Kays Gegner hatte seine Offiziere zu weit von seinem König plaziert, so dass er den sich rasch ergebenden Mattangriff nur noch mit einem Läuferopfer abwehren konnte. Durch eine weitere Stellungseröffnung konnte Kay den Druck noch erhöhen. Nach dem Verlust des zweiten Läufers war es für Kays Gegenüber an der Zeit, die Uhr abzustellen. Da nicht eindeutig ist, ob nun Kays oder Niclas Partie die feiner geführte war, wird der Schönheitspreis dieses Spieltags geteilt an beide vergeben.
Christian Marquardts Gegner hatte sich für den scharfen Panov-Angriff der Caro-Kann-Verteidigung entschieden. Die etwas schlechtere Bauernstruktur erhoffte er sich, mit dem ihm verbliebenen Läuferpaar, kompensieren zu können. Im weiteren Spielverlauf wurden die Damen und einer der Läufer abgetauscht, so dass Christian mit leichtem Vorteil ins Endspiel gehen konnte. Der aktivere Turm und die bessere Struktur reichten Christian, um das Spiel siegreich zu Ende zu führen.
Jonas Marquardt hatte sich für eine ruhige, positionelle Eröffnung entschieden, mit der er peu à peu beträchtliche Raumvorteile erreichen konnte. Die gegnerischen Offiziere hinter der Bauernkette hatten wenig Platz, um koordiniert ihren Aufgaben nachkommen zu können. Im Mittelspiel konnte Jonas dann die Früchte seines raumgreifenden Spiels einfahren. Zunächst eroberte er mit einem Doppelangriff auf die gegnerische Dame und einen Bauern einen wichtigen Verteidigungsbauern. Während Jonas mit seinen Figuren den Druck weiter steigern konnte, wirkten die gegnerischen Offiziere wie statisch gebunden. Die Folge war ein Qualitäts- und ein weiterer Bauerngewinn. Nach mehrfachem Figuren-Tausch wurden die verbliebenen gegnerischen Offiziere allerdings zunehmend aktiver. Nachdem Jonas Gegner den wichtigen Bauern an der Wurzel einer Bauernkette erobern konnte und das aktivere Figurenspiel realisieren konnte, einigte man sich auf ein Remis. Damit war der Mannschaftssieg für uns in trockenen Tüchern. Mit der Partie hat Jonas wie schon Niclas zuvor einen starken Einstand abgeliefert. Die Partie war für Jonas eigentlich schon gewonnen, auch bei der Annahme des Remis war die Partie noch vorteilhaft für ihn. Beim nächsten Mal wird Jonas den richtigen Weg wählen, um den Sack zu zumachen.
In Neil Stewarts Partie hatte sich aus der Eröffnung heraus ein positionell anspruchsvolles Mittelspiel entwickelt, in dessen Verlauf Neil einige kleine Positionsvorteile für sich realisieren konnte. Dieses leichte Übergewicht konnte Neil in einem Turmendspiel in eine Bauernmehrheit umsetzen. Mit einem Mehrtempo bei der Umwandlung von zwei verbundenen Freibauern hatte Neil zum Schluss gleich mehrere Wege, die Partie für sich zu entscheiden.
Dario Doncevic konnte in der Eröffnungphase mit einem von seinem Gegner offenbar falsch eingeschätzen Bauernvorstoß seinen Gegenüber gleich in arge Bedrängnis bringen. Dario erzielte damit einen deutlichen Entwicklungsvorsprung, zudem nahm er seinem Gegner die Möglichkeit zur Rochade. Diese Initiative nutzte Dario im Mittelspiel, um dem Gegner für das Endspiel einen Doppelbauern beizubringen und sich einen freien Mehrbauern zu schaffen. Mit einem erzwungenen Damentausch vereinfachte Dario das Spiel und nahm seinem Gegenspieler die letzten Konterchancen. Das 3 zu 2 Bauern-Turmendspiel hatte es jedoch in sich. Dario wählte in der Folge mehrere verschiedene Abwicklungswege, um einen entscheidenden Vorteil zu erreichen. Sein Gegner verstand es jedoch mit zähem Verteidigungspiel und der Aufstellung von Gegendrohungen, das Spiel noch eben in der Waage und damit letztlich Remis zu halten. [UBü] ... [weiter]