17.01.2023
Familienbildungsstätte
1. Rheinland-Pfalz-Liga

SV Koblenz III – SK Gau-Algesheim 4:4

Punkteteilung im Verfolgerduell
Gleich am 8.1.2023 wurde der Spielbetrieb in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga wieder aufgenommen. Dabei hatte sich das Team um Uli Büscher für das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten aus Gau-Algesheim einiges vorgenommen.
Mit drei Titelträgern an den vorderen Brettern wollten die Koblenzer 2 Punkte einfahren. Allerdings hatten die Rheinhessen offenbar ein ähnliches Ansinnen, so baten auch diese mit 6 Spielern über 2000 DWZ-Punkten und lediglich einem Ersatzspieler ihre Bestformation auf.
Der Berichterstatter hatte sich an Brett 8 mit einem nominell zwar deutlich schwächeren, aber für sein Angriffspiel bekannten Spieler auseinander zu setzen. Uli wickelte die Eröffnung fehlerfrei ab und erlangte eine leicht vorteilhafte Stellung. Als sich aus dieser heraus die Möglichkeit zu einem Bauerngewinn eröffnete, nutzte Uli diese Gelegenheit. Strategisch wäre es hier jedoch besser gewesen, die Stellung mit zwei weiteren guten Zügen auszubauen, denn nach dem Bauerngewinn eröffneten sich Ulis Gegner unangenehme Zugfolgen, durch die Ulis Rochadestellung unter Druck geraten wäre. Uli hielt es daher für sicherer, das ihm angebotene Remis anzunehmen und zumindest einen halben Punkt einzufahren.
FM Neil Stewart bekam es an Brett 1 mit dem stärksten Spieler der Liga zu tun, dem ukrainischen GM Sergei Ovsejevitsch. Neil hatte sich für eine gegenläufige Rochade entschieden. Beide Spieler forcierten in der Folge in einer positionell anspruchsvollen Stellung durch eine forcierte Zug- und Abtauschfolge ihre Figurenentwicklung, um aktives Spiel erlangen. Dabei bot sich dem ersten Trainer von Vincent Keymer eine Gelegenheit, einen Doppelangriff auf einen Turm und einen Springer von Neil zu erzwingen. Neil hätte für den Springer wohl noch einen Bauern gewinnen können, aber gegen einen Spieler dieser Spielstärke wäre ein Weiterspiel unter dieser Prämisse hoffnungslos.
Auch Thomas Reißig hatte sich in seiner Partie mal wieder für eine gegenläufige Rochade entschieden und einen Bauern gewinnen können. Sein weiteres Spiel krankte jedoch an einem schwachen Läufer, was zu einer zunehmenden Verflachung der Partie und schließlich einem stellungsgerechten Remis führte.
IM Alfred Kertesz konnte mit Schwarz spielend aus der Eröffnung heraus positionell vorteilhaftes Spiel erlangen und seinem Gegner eine löchrige Königsstellung beibringen. Bei diesen Angriffsbemühungen unterließ er es jedoch, am Damenflügel einen sichernden Bauernzug vorzunehmen. Alfreds Gegner nutzte im weiteren Spiel diese Bauernkonstellation, um einen gedeckten Freibauern zu bilden. Im Endspiel war diesem Bauern nichts mehr entgegenzusetzen.
Damit lagen wir nach vier beendeten Partien mit 2 Punkten hinten dran. Die noch laufenden Begegnungen sahen aber nicht schlecht aus, und so zogen wir mit einem schönen Doppelschlag wieder gleich, womit der Ausgang des Mannschaftskampfs wieder offen war. Zunächst punktete Andre Peiter, dem der Rückzug aus dem in den Vorjahren gleichzeitig betriebenen Dart-Sport offensichtlich gut getan hat. Andre hatte seinen Gegner soweit in die Defensive gedrängt, dass er mit einem sehenswerten Springerausfall auf die gegnerische Grundreihe die bereits unkoordiniert stehenden gegnerischen Figuren derart ungünstig festlegte, dass ein Qualitätsverlust mit gleichzeitiger weiterer Stellungsverschlechterung den Gegner zu einer zügigen Aufgabe zwang. Der weitere Aspirant auf den Schönheitspreis unseres 5. Spieltags war Hans-Jürgen Preker. Hans -Jürgen hatte sich gegen den Anziehenden aus dem Mittelspiel heraus am Königsflügel zwei verbundene Freibauern geschaffen, die der Gegner noch mit einem Qualtätsopfer zu stoppen versuchte. Aber Hans-Jürgen zeigte mit lupenreiner Endspieltechnik seine langjährige Erfahrung im Wettkampfschach.
Damit waren noch die Partien unserer zwei Saison-Novizen FM Volker Wolf an Brett 2 und Michael Kalnitsky an 4 offen. Beide kämpften bis zur letzten Patrone. Sie ließen es dabei zwar nicht zu, dass der Gegner einen positionellen oder materiellen Vorteil erlangen konnte, aber auch sie selbst konnten nichts Zwingendes erreichen. Da beide Partien auf einem hohen Niveau stets in der Waage blieben, war in beiden Fällen eine Punkteilung die Folge.
Im Ergebnis kam es damit zu einem hart erkämpfen, gerechten und vom Niveau her ordentlichen 4:4, was aber weder uns noch den angereisten Rheinhessen wirklich nutzt.
Ende des Monats sind wir zu Gast bei der ersten Formation der SG Trier. [UBü] ... [weiter]