09.03.2023
Hotel Kreuter
1. Rheinland-Pfalz-Liga

SV Koblenz III – SV Springer Siershahn 4:4

Dem Mannschaftskampf gegen die Schachfreunde aus Siershahn sahen wir mit gemischten Gefühlen entgegen. Aus der Kernmannschaft fehlten wegen der zeitgleich laufenden Bundeswehrmeisterschaft und Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft Paul, Kay, Elias und Niclas, also gleich 4 Spieler. Andererseits hatten mit FM Volker Wolf, IM Alfred Kertesz und Guido Eisele an den vorderen Brettern 3 spielstarke Spieler für den Kampf zugesagt; zudem hatte Werner Ries sich bereit erklärt, als Ersatz auszuhelfen. Mit den 4 verbliebenen Stammspielern konnte Uli damit eine schlagkräftige Truppe stellen. Von der Planung her also alles Bestens, es kam dann aber etwas anders.

Zunächst musste Uli seine eigene Teilnahme an dem Kampf wegen einer kurzfristigen Erkrankung absagen; ein weiterer Ersatzspieler war auf die Schnelle nicht zu finden. Guido übernahm dann die Mannschaftsführung. Also gegen die recht kompakte Mannschaft von Siershahn mit „nur“ sieben Spielern. Kurz nach der Aufstellung der Mannschaften wurde aber deutlich, dass die Westerwälder noch größere Aufstellungsprobleme hatten. Sie wollten eh nur mit sieben Spielern antreten, als dann am Sonntagmorgen auch dort noch ein kurzfristiger, ungeplanter Ausfall auftrat. Also nur mit sechs Spielern, aber einer taktisch klugen Aufstellung, die unsere ersten beiden Bretter kampflos gewinnen ließ.

Der Kampf startete somit mit 2:1 für uns. Werner kam gegen einen Freund, was beide ein schnelles Remis vereinbaren ließ. 2½:1½ um 10:10 Uhr.

Jonas wurde von seinem Gegner sehr schnell massiv angegangen; sein Gegegenüber hatte Material investiert um Jonas Königsstellung zu öffnen. Lange war die Stellung unübersichtlich und taktisch geprägt. Nach ca. 2 Stunden legte sich dann der Rauch auf dem Brett und die beiden Spieler einigten sich bei etwaigem materiellen Gleichstand auf ein Remis. Zwischenstand 3:2.

Danach geschah längere Zeit nicht viel. Nach gut 3½ Stunden gab Guido seine Partie auf. Er war – mit Schwarz spielend – nicht gut aus der Eröffnung gekommen und hatte einen Bauern verloren, den sein Gegner zu einem gedeckten Freibauern veredelte. Somit 3:3.

Thomas hatte eine wohl ausgeglichene, aber zweischneidige Stellung auf dem Brett. Andre hatte eine etwas problematischere aber insgesamt wohl auch noch gleichwertige Stellung.

Nach vier Stunden kam dann die Erlösung am 4. Brett. Thomas bekam von seinem über 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner ein Remis angeboten, was er auch annahm. 3½:3½

Nun hing alles an Andre. Andre wollte bei dem Gesamtspielstand seinem Team in jedem Fall den Mannschaftspunkt sichern. Mit seiner langjährigen Routine vereinfachte er das Spiel, indem er die gegnerischen Figuren, die potentiell noch Unruhe stiften konnten, peu à peu abtauschte. Am Schluss willigte Andres Gegner dem Remis gerne ein; die Schlussstellung war für Andre vielleicht leicht vorteilhaft, zumindest sah sie nach bequemerem Spiel aus.

Alles in allem ein leistungsgerechtes Unentschieden. Anerkennend muss man berücksichtigen, dass wir an allen Brettern, die gespielt wurden, nominell 100 bis 200 DWZ-Wertungspunkte schwächer waren und unsere beiden Titelträger leider nicht einsetzen konnten. Aber auch die Siershahner machten am Ende den Eindruck, mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, da ihnen nun der Klassenerhalt sicher ist.
Schade war, dass Volker, der extra aus Köln gekommen war, keinen Gegner hatte. Er nahm es aber sportlich mit kölscher Gelassenheit und lieferte sich mit Alfred einige feine Blitz-Duelle. [UBü] ... [weiter]