17.04.2023
2. Mannschaft 04/2023
1. Rheinland-Pfalz Liga

SC Pirmasens 1912 – SV Koblenz II 4:4

Aufstiegssaison endet mit gerechter Punkteteilung
Zum großen Saisonfinale fuhren wir tief in die Pfalz, um in der Zentralrunde in Pirmasens ausgerechnet auf den Gastgeber zu treffen. Dabei mussten wir leider eine Partie kampflos abgeben, was wiederum nicht allzu negativ auffiel, weil auch etliche andere Teams dezimiert angereist waren. Da uns der Meistertitel nicht mehr zu nehmen war, ging es vornehmlich darum, einige Brettmeistertitel unter Dach und Fach zu bringen.
Als erstes gelang dies Helmut Berresheim, der auf die eigenwillige Eröffnungsbehandlung seines Königsindisch spielenden Gegners mit einem Angriff am Königsflügel reagierte. Schon bald sah sich der offengelegte schwarze König einer ganzen Batterie an Schachgeboten ausgesetzt, die zu erheblichem Materialverlust führten und Helmut somit den Sieg brachten.
Christian Marquardt nutzte im frühen Mittelspiel die unharmonische Figurenaufstellung seines Gegners aus, indem er eine Qualität gewann. Der Rest war Sache seiner lupenreinen Technik.
Thomas Bohn konnte durch energische Bauernvorstöße den gegnerischen Königsflügel lahm legen, um danach im Zentrum einige Schwerfiguren abzutauschen. Im Anschluss daran versetzte sein äußerst agiles Läuferpaar den verbliebenen weißen Steinen im gegnerischen Lager einen Nadelstich nach dem anderen. Final winkte neben den bereits eingesammelten Bauern mindestens noch ein Figurengewinn. Eine starke Vorstellung von Thomas, der mit 4 Siegen aus 4 Spielen und einer DWZ-Performance von 2528 ein überragendes Saisonergebnis erzielte.
Am Spitzenbrett bekam es Henrik Petersen mit GM Ralf Appel zu tun. Früh tauschten sich viele Figuren ab, sodass ein Endspiel entstand mit Turm und Springer unseres frischgebackenen Vize-Rheinlandmeisters gegen Turm und Läufer des erfahrenen Großmeisters. Dessen Figuren spielten indes sehr harmonisch zusammen und brachten Henriks Turm in Verbindung mit einer Bauernwalze im Zentrum so arg in Bedrängnis, dass Materialverlust nicht mehr zu verhindern war.
Uli Bohn geriet mit Schwarz schnell am Königsflügel unter Druck, wodurch es ihn sehr viel Zeit kostete, die richtigen Züge zu finden. So blieben ihm noch vier Minuten für mehr als zwanzig Züge, wodurch unser Teamkapitän bei ohnehin schwieriger Position nicht mehr optimal zu reagieren in der Lage war und folglich verlor.
Alexander Thieme-Garmann kämpfte in einer offenen Stellung mit seinen zwei Springern gegen das schwarze Läuferpaar. Kompensation verschaffte ihm der gegnerische Isolani, verbunden mit Drohungen am Königsflügel. Nach Alexanders zweischneidigem Figurenopfer verlor sein bis dahin überzeugend auftretender Gegner vollends den Faden, wonach Alexander am Ende eine Mehrqualität bei weiterem Angriff besaß. In hoffnungsloser Stellung überschritt die Pirmasenser Nachwuchshoffnung die Zeit. Mit dem dritten Sieg in Folge konnte unser Ersatz-Teamkapitän seinen enttäuschenden Saisonstart noch halbwegs gerade biegen, sodass sich selbst er noch über den Titel des Brettmeisters freuen durfte.
Jonas Marquardt wurde nach einem für ihn ungünstigen Damentausch Opfer des gegnerischen Läuferpaars, welches ihn eine Qualität kostete. Obwohl Jonas in der Folge noch zähen Widerstand leistete, wog der materielle Vorteil seines Gegners einfach zu sehr.
So hieß es am Ende 4:4, womit unser einziges Unentschieden der Saison perfekt war. Mit der Meisterschaft haben wir unser selbst gestecktes Saisonziel sicher erreicht. Einen großen Anteil daran hatte unsere "Hilfe von oben". Alex Steinacker, Marc Repplinger und Thomas Bohn holten zusammen in 13 Partien 10 Siege und 3 Unentschieden. Auch die Stammbesetzung sammelte fleißig Punkte. So wurden Wolfgang Polster, Lars Eschke, Henrik Petersen, Helmut Berresheim, Christian Marquardt und Alexander Thieme-Garmann allesamt Brettmeister. Im Saisonverlauf war der Titelgewinn eigentlich nie ernsthaft in Gefahr, sodass selbst der einzige Ausrutscher, die Niederlage bei Schott Mainz, kaum ins Gewicht fiel. Ein Lob an den Ausrichter, den SC Pirmasens 1912, der in der Mehrzweckhalle in der Kindergartenstraße ideale Räumlichkeiten präsentieren konnte, einhergehend mit einer reibungslosen Organisation und einer reichen Verpflegung. [ATG] ... [weiter]