21.11.2023
Brett5
2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord

SC 1924 Kettig – SV Koblenz III 3½:4½

Wichtiger 4½:3½-Erfolg
Am 13.11. waren wir bei den Schachfreunden in Kettig zu Gast. Nach der mageren Ausbeute von nur 0,5 Punkten aus den ersten beiden Runden mit jeweils nur 7 Spielern war es wichtig, mal wieder 2 Punkte einzufahren.

Thomas Reißig an Brett 3 hatte sich wieder für ein offenes Spiel entschieden, das aber stets ausgewogen blieb und schließlich in eine Punkteteilung mündete. Etwas ruhiger und verhaltener war Hans-Alberts Partieanlage mit Schwarz an Brett 4 mit einem Königs-Fianchetto-Aufbau. Auch hier einigte man sich in einem ausgeglichenen Mittelspiel, dessen Fortführung für keinen der Spieler Vorteile erwarten ließ, auf ein Remis.

Zwischenzeitlich sah es bei Alfred Kertesz an Brett 1, bei Kay Schönberger an Brett 7 und unserem Youngster, Elias Höfer, an Brett 8 recht gut aus.
Andre Peiter an Brett 5 musste sich mit einem Sizilianer auseinander setzen, der sich von der Stellung her aber zunehmend verschachtelt hatte. Letztlich wäre für beide Seiten ein Aufbrechen der gegnerischen Struktur nur mit schwer kalkulierbaren Risiken verbunden gewesen, weshalb sich die Spieler auf ein Unentschieden einigten. Uli Büscher an Brett 6 hatte seinem Gegner einen isolierten Bauern beibringen können, was sich in einem Turmendspiel jedoch als zu wenig erwies. Weshalb es auch hier zu einer Punkteteilung kam.

Nach dieser Folge von Remisen wurde es turbulent und spannend. Elias konnte mit Schwarz seinem Gegner zwar die Rochade und in der Folge durch eine taktische Finte die Qualität abnehmen, musste sich aber über mehrere Züge einer sehr starken Mattdrohung auf der langen Diagonale erwehren. Elias Gegner machte maximalen Druck auf Elias Königsstellung und führte seine zwei Springer und seine Bauern gegen Elias Schwachpunkt auf g7 an. Elias fand aber stets eine passende Erwiderung und konnte letztlich selbst einen entscheidenden Gegenangriff initiieren, der entweder zum Matt oder zum Damentausch führte, womit die Partie entschieden war. Alfred hatte sich einen Mehrbauern erspielt und eine verheißungsvolle Stellung erreicht, als es seinem Gegner gelang, mit seiner Dame in Alfreds offene Königsstellung einzudringen. Danach musste sich Alfred auf ein Dauerschach einlassen. Kay hatte sich im Sämisch-Königsinder einen schönen Raumvorteil und eine starke Initiative am Damenflügel verschafft. Als der Gegner in bereits ziemlich schlechter Stellung mit der Öffnung der f-Linie einen letzten Gegenangriff versuchte, versäumte Kay jedoch einige notwendige Verteidigungszüge, wonach die Stellung plötzlich kippte. Letztlich musste Kay die vermutlich mehrmals vorteilhafte Partie verloren geben.

Damit war der Mannschaftskampf wieder offen. Nun hing alles an unserer Bundesliga-Verstärkung, Volker Wolf, der an Brett 2 mit Schwarz eine Partie mit einigen Wendungen zu absolvieren hatte. Nachdem sein Gegner zunächst zurückhaltend spielte und Volker nach dessen ruhigem Eröffnungsspiel ein Remis anbot, legte dieser nach Volkers Ablehnung offenbar einen Schalter um. Denn nun trieb er seine Königsbauern nach vorne, was aber Volkers an sich schon etwas vorteilhafte Stellung weiter verbesserte und einen Bauerngewinn ermöglichte. Volker konnte diesen Materialvorteil bis in ein Turmendspiel halten. Hier fand sein Gegner nochmals eine starke Verteidigungsvariante, welche das Spiel beinahe noch in ein Remis geführt hätte. Volker hatte die mehrzügige, schon studienhafte Abwicklung offenbar sauberer berechnet, mit einem Zwischenschach konnte er ein alles entscheidendes Mehrtempo und die Partie gewinnen.

Damit haben wir uns 2 wichtige Punkte gesichert. Schön wäre es, wenn wir diesen Erfolg in unserem letzten Spiel vor der Winterpause am nächsten Sonntag gegen die Schachfreunde Gusenburg wiederholen könnten. Mit 5 von 8 möglichen Punkten könnten wir dann etwas entspannter in das neue Jahr starten, da das Restprogramm durchaus anspruchsvoll ist. [UBü] ... [weiter]