06.04.2024
Grenke Chess Classic 2024
Blick in das Karlsruher Kongresszentrum
GRENKE Chess Classic & Open 2024

SV-Spieler auf dem größten Schachturnier Europas

Magnus Carlsen gewinnt Grenke Chess Classic, Hans Niemann das Open
In der Osterwoche fand in Karlsruhe ein Schachturnier der Superlative statt. Über 2500 Schachspielerinnen und Schachspieler spielten verteilt auf drei großen Opens in den Sälen des Karlsruher Kongresszentrums. Angezogen wurden sie einerseits durch einen für Schachverhältnisse enormen Preisfonds von 70.000 Euro und andererseits durch mehrere Weltklassespieler, die zeitgleich im Turniersaal des A- Opens die Grenke Chess Classic, ein geschlossenes Rundenturnier, spielten. Publikumsmagnet war natürlich Magnus Carlsen, doch auch der aktuelle Weltmeister Ding Liren und die deutsche Nummer eins Vincent Keymer wurden von Schachfans aus aller Welt belagert.
Im A-Open (ab Elo 1950) war nicht nur Masse, sondern auch viel Klasse vertreten: 42 GMs und 84 IMs waren unter den 935 Teilnehmern. Mittendrin auch drei SV-Spieler: Neben IM Georg Seul kämpften Pal Suranyi und Helmut Berresheim gegen spielstarke Gegner. Georg startete mit 3,5 Punkten in den ersten vier Partien ordentlich ins Turnier, musste dann aber gegen starke Gegner Federn lassen. Am Ende landete er mit 5,5 Punkten im oberen Mittelfeld. Pal war mit seiner Punktausbeute sicherlich nicht zufrieden, bekam allerdings auch nach Verlustpartien keine Verschnaufpause gegen vermeintlich schwächere Gegner, was dem Spielsystem untere gegen obere Hälfte geschuldet war. Helmut konnte mit seinem Turnierverlauf sehr zufrieden sein: 5 Punkte gegen vom Papier her ausnahmslos stärkere Gegner bescherten ihm einen Elogewinn von 55 Punkten. Persönlicher Schwerpunkt des Turniers war dabei eigentlich weniger sein Spiel, sondern die Betreuung von sechs Talenten seiner Schach-AG, die ihr erstes Schachturnier im C-Open spielten.

Grenke Chess Classic 2024
Tribüne u.a. mit Ding Liren und Magnus Carlsen
Das A-Open gewann Hans Niemann, der sich neben den 20.000€ Preisgeld auch für das nächste Grenke Chess Classic qualifizierte. Möglicherweise trifft er dann nächstes Jahr auf den diesjährigen Sieger Magnus Carlsen, sollte dieser denn gegen ihn antreten… Insgesamt kann man das Turnier nur als Schachfest bezeichnen. Die Kombination aus Weltklasse-, Vereins- und Hobbyspielern auf einem Turnier sucht ihresgleichen. Die Turnierleitung machte mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern einen ausgezeichneten Job und stellte mit der Live- Übertragung im Internet inklusive der Live-Kommentierung durch Anish Giri oder vor Ort durch Klaus Bischoff ein angemessenes Rahmenprogramm auf die Beine. Für heimische Zuschauer war das Ganze live und in voller Länge auf Youtube zu verfolgen! [HB] ... [weiter]