
Rheinlandliga
SV Koblenz III – SF Hillscheid 4:3
Zum Schluss die Nase vorne gehabtAm vorigen Sonntag begrüßten wir die Schachfreunde Hillscheid aus dem Westerwald zum vorletzten Saisonspiel in der Familienbildungsstätte.
Für die Hillscheider ging es bei dem Mannschaftskampf um alles, war es doch für diese die letzte Möglichkeit, den Klassenerhalt zu wahren. So traten die Westerwälder erwartungsgemäß in ihrer bestmöglichen Formation an. Es sollte sich ein spannender Kampf entwickeln, der schließlich auch auf des Messers Schneide stand.
Henrik hielt das Spiel aus der Eröffnung heraus ausgeglichen, geriet im Mittelspiel durch einen Angriff auf seinen Königsflügel allerdings zunehmend unter Druck. Er hätte den Angriff vermutlich mit einem sichernden Turmzug verteidigen können, entschied sich jedoch für einen aktiveren Bauernzug, der allerdings seine Verteidigungsstruktur vor dem König zu sehr schwächte und es dem Gegner in der Folge ermöglichte, den König entscheidend unter Beschuss zu nehmen.
Zu diesem Zeitpunkt sah es an den übrigen Brettern unseres Teams eher durchwachsen bis leicht nachteilig aus.
Peu à peu sollte sich das Bild aber wandeln. So war es zunächst Ayman, der in dieser Saison zum ersten Mal zum Einsatz kam und eine strategisch klug geführte Partie für sich entscheiden konnte. Aymans Gegner hatte bei einem stets gut zu verteidigenden Königsangriff seine Kräfte auf dem Königsflügel gebunden, was es Ayman ermöglichte, die b-Linie und die siebte Reihe zu erobern und sich schließlich einen Freibauern auf der entfernten a-Linie zu schaffen. Nach dem Abtausch der Schwerfiguren war der Freibauer nicht mehr aufzuhalten.
Hans-Albert hatte sich Initiative am Damenflügel erspielt und einen Bauern erobert, wofür er seinen h-Bauern gab. Nun nutzte er die halboffene h-Linie, um Druck gegen die gegnerische Königsstellung zu entwickeln, welcher jedoch nicht durchschlagend war und schließlich zunehmend verflachte. Remis
Andre an Brett 2 musste nach gegenläufiger Rochade durch eine Unachtsamkeit einen isolierten Doppelbauern im Zentrum hinnehmen. Um diese strukturelle Schwäche zu kompensieren, verwickelte Andre das Spiel. Mit einem Springeropfer gelang es ihm, einen Turm zu erobern und die aktivere Stellung zu erreichen, womit die Position insgesamt wieder ausgeglichen war, was die Spieler zu einer Punkteteilung veranlasste.
Thomas brachte unsere Mannschaft nach einem strukturell unklaren Mittelspiel mit einem sehenswerten Königsangriff dann schließlich in Führung. Thomas Gegner sah seinen König einem massiven Druck von zwei Türmen und der Dame ausgesetzt, während sich seine Schwerfiguren im Rückraum befanden und dem Monarchen nicht zur Seite springen konnten. Zeigen lassen wollte er sich dies nicht mehr. 3 : 2
Nun liefen noch die Partien von Elias und Kay, die beide leicht vorteilhaft für uns erschienen. Elias hatte nach anfänglich defensivem Spiel im Zentrum das Blatt wenden können. Er hatte sich eine Bauernmajorität am Damenflügel schaffen können und bei jeweils 3 verbliebenen Offizieren und gleichen Bauern den Vorteil eines aktiven Läufers gegen einen defensiven Springer. Unser Jugendspieler wollte die Partie schließlich mit einer taktischen Abwicklung forciert entscheiden, die ihm mit einem vorübergehenden Figurenopfer zwei Bauern erbringen sollte. Die Kombination hatte allerdings eine Nebenvariante, in Form eines gegnerischen Zwischenschachs, die Elias nicht gesehen hatte. Aus den zwei Mehrbauern wurde eine Minusfigur mit einem Mehrbauern, was Elias als bald zwang, aufzugeben. Damit war der Kampf wieder offen. 3 : 3
Nachdem Kay einen schnellen Bauerngewinn in der Eröffnung ausgelassen hatte konnte er sich durch einen vorteilhaften Bauerntausch eine Bauernmajorität im Zentrum verschaffen. Aktive Bauernzüge und zwei unangenehme Springer der Gegnerin sowie einige ungenaue Züge von Kay hielten die Partie im dynamischen Gleichgewicht. Die in der Folge zu passive Spielweise der Gegnerin ermöglichte Kay jedoch Drohungen gegen die schwarze Königsstellung sowie in der Folge Material- und Partiegewinn. Damit stand es am Schluss 4 : 3 für uns.
Im letzten Spiel der Saison geht es am 16.03. zum Tabellenführer nach Heimbach-Weis. [UBü] ... [weiter]