
Rheinlandliga
SV Koblenz III – SV Spr. Siershahn 5½:2½
Heimsieg der Dritten gegen SiershahnZu unserem Heimspiel in der dritten Runde am ersten Sonntag im November gegen die Schachfreunde aus Siershahn sind wir mit gemischten Gefühlen angetreten, sind die Westerwälder nach ihrem freiwilligen Rückzug aus der Rheinland-Pfalz-Liga von der Meldeliste her doch die stärkste Mannschaft in der Rheinland-Liga. Die Spannung legte sich nach der Bekanntgabe der Paarungen, als klar wurde, dass die Siershahner zwei Bretter offen lassen und kampflos preisgeben mussten. Andre Peiter an Brett 2 und Kay Schönberger an Brett 4 konnten sich auf einen ruhigen Sonntag einrichten.
Elias Höfer hatte sich etwas aktiver aus der Eröffnung heraus entwickelt und im Mittelspiel eine offene Linie im Zentrum mit seinen Türmen besetzt. Als der Gegner in eine Zugwiederholung mit der Drohung des Abtauschs aller Schwerfiguren einleiten konnte, wäre Elias nicht mehr viel von seiner leichten Initiative verblieben. Er willigte daher in das Remisangebot ein. Mannschaftsstrategisch war dies richtig, da wir zwei Punkte voraus hatten und zwei der laufenden Partien vorteilhaft für uns aussahen.
So konnte auch bald IM Alfred Kertesz am Spitzenbrett einen vollen Punkt für unser Team verbuchen. Alfreds Gegner hatte sich mit seinen Läufern etwas weit vorgewagt und deren Rückzugsmöglichkeiten nicht bis zum Schluss durchgerechnet. Nach einer Bauernangriffsstafette auf einen der Läufer ging dieser wegen einer Fesslung ohne Kompensation verloren. Als Alfred dann noch einen Schwerfigurenabtausch erzwingen konnte, blieb seinem Gegner nur noch die Aufgabe.
Das 4:1 steuerte sodann Thomas Reißig mit einem Remis bei. Nachdem Thomas im Mittelspiel etwas luftig stand, fand er einen Weg seine vereinzelten Bauern wieder zu verbinden und die verbliebenen Offiziere gut zu positionieren, sodass sein Gegner keine Angriffsmarke mehr fand und in ausgeglichener Stellung eine Punkteteilung anbot.
Aus den noch laufenden drei Partien sollte in jedem Fall noch ein halber Punkt einzuheimsen sein.
Doch zunächst kippte Hans-Alberts Partie. Dieser hatte mit Schwarz gegen den nominell stärksten Siershahner in der Eröffnung schnell Ausgleich erreicht und seine Partie bis ins Mittelspiel ausgewogen gehalten. Für beide Seiten gab es Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten. Hans-Albert hatte zwar das Läuferpaar abgegeben, aber dafür einen quicklebendigen Springer. In dem verwickelt geführten weiteren Figurenspiel mit jeweils zwei Türmen und drei Leichtfiguren fand Alberts Gegner einen trügerischen und wirklich nicht naheliegenden Turmzug auf ein Zentrumsfeld, wo ein Turm zu einem so frühen Zeitpunkt eigentlich noch nicht hingehört. Aber der Turm entfaltete auf diesem Feld eine fatale Kraft und brach die Abhängigkeiten von Hans-Alberts Offizieren auf. Dieser hatte zwar mehrere Möglichkeiten zu erwidern, letzlich führten diese aber alle zu einer nachteiligen Stellung, was Hans-Albert zur Aufgabe zwang. 4:2
Zeitgleich zeichnete sich aber der siegbringende volle Punkte an Brett 8 ab. Henrik von Rhoeneck, der Jüngste in unserem Team, hatte nach seiner etwas unglücklichen Partie bei seinem letzten Einsatz einen sehr guten Tag. Nachdem er seinem Gegner zunächst für dessen Freistileröffnung einen gehörigen Entwicklungsnachteil aufgezwungen hatte, schaffte Henrik sich mit einem Bauernvorstoß im Zentrum einen komfortablen Raumvorteil, der es ihm ermöglichte, die Wirkkraft seiner Figuren zur Geltung zu bringen. Anschließend brach er die gegnerische Königsstellung auf, um dann die Majestät mit seinen Schwerfiguren unter Beschuss zu nehmen, was sich sein Gegenüber aber nicht mehr zeigen lassen wollte. Eine Partie aus einem Guss und das 5:3.
Ayman hatte mit Schwarz spielend und gegenläufiger Rochade wieder einen Königsangriff initiiert. Dem Gegner gelang es jedoch, eine stabile Bauernblockade gegen Aymans Öffnungsversuche zu errichten und Ayman einen Bauern abzuluchsen. Mit Mühe konnte Ayman das Endspiel noch in der Waage halten und ein Remis herausholen. Das Remis gegen den erfahrenen Gegner mit einer um fast 300 DWZ-Punkte höheren Wertungszahl ist natürlich ein gutes Ergebnis.
Mit dem zweiten Mannschaftssieg in Folge sind wir nun auf den dritten Platz hochgerückt. In schon zwei Wochen steht das Stadtderby gegen den aktuellen Tabellenführer, den VfR auf der Karthause an. [UBü] ... [weiter]